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Interview mit Joachim Baar, Leiter des Tango- und Bandoneonmuseums

12.7.2014

Am 12.7.2014 öffnet das Tango- und Bandoneonmuseum in Staufen (Südbaden) seine Pforten

tangoinfo.ch führt am Eröffnungstag ein Interview mit Joachim Baar, Leiter des Museums


arrow Was beheimatet das Tango- und Bandoneon Museum und wird es zukünftig auch Tangoveranstaltungen im Museum geben?

Wir haben im Museum die Sammlung von Axel Steinhart mit etwa 450 Bandoneons, 3500 Schelllackplatten aus dem Buenos Aires der zwanziger Jahre, aus der gleichen Epoche über 2000 Notenblätter der Tangoorchester und ausserdem nochmals 2000 Exponate bestehend aus Fotos, Plakaten und Unterschriften der berühmtesten Tänzer und Musiker sowie Grammophone aus Buenos Aires. Natürlich sind aus Platzgründen nicht alle gleichzeitig im Museum ausgestellt.

Wenn wir aber die über 6000 Exponate lediglich ausstellen wollten, dann bestünde die Gefahr, dass das Ganze eine etwas verstaubte Angelegenheit würde. Eine Palette von regelmäßigen Kursen und Seminaren zum Erlernen des Tango Argentino, sowie Konzerte und Filmvorführungen werden das Angebot des Vereins ab Herbst ergänzen.

Bandoneon


Ziel ist jedoch, nicht einfach einen weiteren Tango-Club zu gründen, sondern einen Ort und eine Plattform zu schaffen, an dem alle Aspekte des Tango Argentino erlebbar werden. Dazu gehören die verschiedenen Stile des Tango, der Musik, Literatur und Filme. In der einmaligen Atmosphäre des Tangomuseums kann man sich unter Freunden und Gleichgesinnten bei regelmäßigen Treffen austauschen und alles was tänzerisch Spaß macht, sofort bei laufender Schelllackplatte auf dem neuen Eichendielenboden ausprobieren. Dazu wollen wir auch Tanzlehrer aus der ganzen Welt einladen. Am Montag 14./ 15. Juli werden Daniela Pucci & Luis Bianchi aus Buenos Aires hier bei uns - zwischen Basel und London - Station machen. Sie werden an beiden Tagen zwei Kurse geben, und wir konnten uns vor Nachfrage kaum retten. So hoffe ich, dass hier in Staufen zwischen Freiburg, Mulhouse und Basel eine rege Tangokultur entstehen wird.
arrow Habt ihr vor, die Schellackplatten und Bandoneons aus eurer Sammlung zu restaurieren? Wenn ja, wie?

Wir wollen die Schelllackplatten wie auch die gesamte Sammlung wissenschaftlich erfassen, d.h. die Schelllackplatten werden digitalisiert. Zu jedem Bandoneon existiert, von Konrad Steinhart akribisch erfasst, eine kleine Karteikarte (seine Geschichte, wer hat es gespielt, wo wurde es gekauft, was sind seine besonderen Eigenheiten). Diese Karteikärtchen werden von den Vereinsmitgliedern erfasst. Wer Interesse hat, füllt bei Anmeldung im Verein einen kleinen Fragebogen aus, in welchem Projekt er gerne mitarbeiten möchte.

Die wissenschaftliche Betreuung findet durch das musikwissenschaftliche Institut der Universität Freiburg statt. Dessen Mitarbeiter interessieren sich für die Sammlung sehr und sie warten nur darauf bis wir loslegen! Aufgrund der Zeitungsberichte hatten wir so viele Anfragen – von Basel bis Montevideo - um an der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieser Sammlung, die in dieser Form und Vielfalt wirklich einzigartig ist, mitzuarbeiten.


arrow Werden die Bandoneons auch gespielt?

Nicht alle sind sofort spielbar. Wir wollen die Bandoneons restaurieren, und um dies zu finanzieren, kann man Pate eines Bandoneons werden. D.h. wer sich in der Ausstellung „in ein Brandoneon verliebt“, kann dieses Bandoneon unterstützen, damit es restauriert und wieder spielbereit hergerichtet werden kann. Wir verfolgen damit zwei Ziele: einerseits, dass in der Ausstellung möglichst viele Instrumente spielbereit sind und durch Musiker, die die Ausstellung besuchen, sofort erklingen können. Axel Steinhart sagt: ein Bandoneon ist ein Gebrauchsinstrument. Wir wollen, aber auch in Kooperation mit der Jugendmusikschule in Staufen und Bandoneonlehrern aus der Region und dem Elsass, ermöglichen, dass sie Schülern und Erwachsenen Bandoneon-Unterricht anbieten können. Das ist einzigartig in Deutschland!


Besten Dank für das Interview. Ich wünsche euch eine goldene Epoche für das Tango- und Bandoneonmuseum und für eure Projekte!

Interview und Fotos: KI


Link zur Badischen Zeitung:
Staufen will Tango Metropoloe werden

Links zur Sammlung und Eröffnung:

Leidenschaft im Zweivierteltakt
Museum eröffnet
Museum eröffnet, Fotos


arrowAnmerkungen, Kommentierungen im Foro de tango
Bandoneon Exponate
Bandoneon Exponate
Bandoneon  Intarsien
Bandoneon Intarsien
Bandoneon Exponate
Bandoneon Exponate
Bandoneon Exponate
Bandoneon Exponate


update: 15 Jul 2014 © tangoinfo.ch
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