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30 Fotos haben direkten Tango-Bezug, sei es als traditionelle Milonga (Sunderland) oder als neuzeitliche Milonga. Der Betrachter ist bei den Proben des Sexteto Mayor dabei - auf und hinter der Bühne der Show Tango Passión".
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Die Texte im Buch sind hauptsächlich Essays von Kathleen Göpel, welche thematisch zu den Fotos gehören. Sie gibt Informationen zu den fotografierten Künstlern, ihren Lebensbekenntnissen und Motiven. Teilweise empfinde ich diese Texte als Wiedergabe von bereits Bekanntem, z.B. dass das Tangotanzen nicht nur aus Technik bestehe, sondern dass es einen Reifeprozess im Leben voraussetze. Schlagworte wie die "Sucht nach einer sich nie erfüllenden Sehnsucht" werden thesenartig in den Raum gestellt. Manche Klischees werden aufgegriffen, z.B. die "die ewig frischen Blumen am Grab von Carlos Gardel".
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Doch sind die Klischees über den Tango ja so alt wie der Tango selbst- insofern sei der Autorin diese Repetition verziehen. Die thesenartigen Aussagen über das Tangothema erscheinen zum Teil plakativ, fast schon mit einem missionarischen Sendungsbewusstsein.
Fazit: Das Buch handelt nicht über den Tango, sondern es begegnet Menschen, die mit Tango zu tun haben - oder in Buenos Aires leben. Es ist als ein Streifzug durch Buenos Aires zu verstehen, der Betrachter nimmt -sagen wir einen Tag und eine Nacht lang- am dortigen Leben teil. Die Fotos sind von erster Güte und laden ein, das Buch bis zum Schluss durchzublättern. Die Essays und Texte betrachte ich als sekundäres Erlebnis.
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Im Anhang des Buches befinden sich das Bildregister aller Fotos, einige Tango-Texte (spanisch- deutsch) sowie eine Audio-CD mit 5 Tangos.
(mi) 21.4.2007
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zum Teil I des Artikels
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